Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüse erfüllt zahlreiche Aufgaben in unserem Körper: Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum, Psyche. Produziert sie nicht mehr genügend Hormone (T3 und T4), kommt es zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel des Körpers und es können zahlreiche Symptome auftreten, wie

  • Müdigkeit, AntriebslosigkeitSchilddrüsenunterfunktion
  • verlangsamte Herzfrequenz
  • Schwächegefühl
  • Gedächtnisschwäche
  • Depression
  • Gewichtszunahme
  • Ödeme, Schwellungen (Wasseransammlungen)
    in Gesicht, Augen und Extremitäten
  • Verstopfung
  • trockene Haut
  • trockene glanzlose Haare
  • Haarausfall
  • Muskelkrämpfe
  • tiefe, rauhe Stimme
  • Kälteempfindlichkeit
  • uvm

Mögliche Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion

  1. Jodmangel
    Die Schilddrüse braucht zur Produktion von T3 und T4 Jod. Wir leben in Mitteleuropa im Jodmangelgebiet.
    Natürliche Jodquellen sind Fisch-, Meeresfrüchte und Algen.
    Hinzu kommt, dass die Wissenschaft herausgefunden hat, dass alle unsere Körperzellen Jodrezeptoren besitzen und hier vor allen die Keimdrüsen, die weibliche Brust, das Gehirn und der Magen-Darm-Trakt Jod benötigt.
    Je größer die weibliche Brust ist, umso mehr Jod braucht sie.
    Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) raten zu tgl. 200 μg (Mikrogramm) Jod.
    Neue Veröffentlichungen (Dr. Brownstein „Iodine – Why you need it and why you can’t live without it“ / Lynne Farrow „Jod-Krise“ / Kyra Kaufmann „Jod, Schlüssel zur Gesundheit“) zeigen aber, dass unser Bedarf im Milligramm-Bereich liegt (bis zu 50 mg am Tag)
    Achtung: Nehmen Sie nie von sich aus höhere Mengen an Jod. Suchen Sie sich einen Arzt, der sich in Jod-Therapie auskennt. Lesen Sie oben verlinkte Bücher und informieren Sie sich selber umfassend zum Thema Jod. Für Ihre Schilddrüse reichen die empfohlenen 200 μg (Mikrogramm) aus. Greifen Sie zusätzlich auf natürliche Jodquellen zu und integrieren Sie diese regelmäßig in Ihre Ernährung.
  2. Mangel an der nicht essentiellen Aminosäure Tyrosin
    Die Schilddrüse produziert 3 Hormone (T3, T4, Calcitonin).
    Zur Produktion von T3 und T4 benötigt die Schilddrüse die Aminosäure Tyrosin
    Ein Aminosäuremangel kann zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen.
    by the way:
    Der Körper benötigt auch für die Herstellung von Dopamin die Aminosäure Tyrosin. Dopamin wird auch als Glückshormon bezeichnet.
    Einige der Symptome der SD-Unterfunktion sind auch Symptome eines Dopaminmangels. In beiden Fällen gilt es zu schauen, ob ein Tyrosinmangel vorliegt (kann vom Körper selber hergestellt werden aus Phenylalanin, einer anderen Aminosäure) oder ob Supplementierung hilfreich ist.
  3. Probleme im Hypophysen-Vorderlappen (sekundäre Hypothyreose)
    TSH, das die Schilddrüse stimulierende Hormon (Thyroidea Stimulierende Hormon) wird in der Hypophyse synthetisiert. Kommt nicht mehr genug TSH an der SD an, so kann bei intakter Schilddrüse dennoch eine Schilddrüsen-Unterfunktion die Folge sein
  4. Probleme im Hypothalamus (tertiäre Hypothyreose) mit Mangel an TRH (Thyrotropin Releasing Hormon)
  5. Postpartale Schilddrüsenunterfunktion – nach der Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes auftretende Schilddrüsenunterfunktion
  6. Selenmangel
    Bei der Umwandlung des Speicherhormones T4 in das aktive Hormon T3 spielt Selen eine Schlüsselrolle. Die Böden in Deutschland sind an Selen verarmt. Ohne adäquate Mengen an Selen kann es zur Hypothyreose kommen
  7. Östrogendominanz
    Ein Übermaß an Östrogen und gleichzeitiger Progesteronmangel kann dazu führen, dass Schilddrüsenhormone sich ansammeln und nutzlos werden.
  8. Menopause / relative Östrogendominanz
    Häufig sinkt durch Ausbleiben des Eisprungs der Progesteronspiegel in der Menopause schneller ab als der Östrogenspiegel. So entsteht eine relative Östrogendominanz. Relativ weil beide Hormone absinken aber das Verhältnis sich ungünstig in Richtung Östrogendominanz verschiebt
  9. Candida
    Eine überschießende Candidose steht in Verdacht, durch freigesetzte Stoffe die Schilddrüsenhormonfunktion zu beeinträchtigen
  10. T3-Umwandlungsstörung
    Die Leber wandelt das freie T4 (fT4) in das freie T3 (fT3) um und stellt das fT3 dem Körper zur Verfügung. Es gibt aber auch Gewebe, welches fT3 aus dem im Blut zirkulierenden fT4 umwandelt z.B. der Muskel.
    Je nach Lebensstil kann es vorkommen, dass anstelle der freien Form fT3 überwiegend die inaktive Form rT3 gebildet werden. Das nennt sich Konversationsstörung. Anfangs steigt erstmal rT3 an und das Gesamt-T3 fällt ab. Das sind 2 Laborparameter, die in der Regel nicht untersucht werden. Als nächstes sinkt fT3 ab und erst spät reagiert der TSH auf die Konversationsstörung. Wird nur fT4 und TSH als Laborparameter herangezogen, so kann eine Umwandlungsstörung lange Zeit unerkannt bleiben
  11. …Leberprobleme, Toxine, Schwermetalle und vieles mehr greifen ebenfalls in den sensiblen Hormonkreislauf und die Umwandlung von fT4 in fT3 ein…
  12. …und viele, bisher noch nicht genannte Ursachen…

Wie Sie sehen gibt es viele Ursachen für eine Wirkung – der Schilddrüsenunterfunktion und damit verbundenen Verlangsamung des Stoffwechsels mit dem oben beschriebenen Symptomen.